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Re: [Frunge] Fraktursatz


From: Arno Trautmann
Subject: Re: [Frunge] Fraktursatz
Date: Thu, 29 Oct 2009 09:32:12 +0100
User-agent: Thunderbird 2.0.0.23 (X11/20091001)

Hi zuſammen!

Ich antworte mal hierauf, obgleich meine Frage nichts mit Dennis’¹ Link
(ſchönen Dank dafür!) zu tun hat. Zur Zeit leſe ich ein Büchlein
„Triſtan und Iſolde“, in Kleiſt Fraktur (oder ſehr ähnlicher) geſetzt.
Dabei ſind mir zwei Dinge aufgefallen:

• Die Unterſcheidung zwſichen ſ und f iſt auch für den geübten Leſer
faſt unmöglich, wenn es ſtändig um „Luſt“ oder „Luft“ geht; weiterhin
„ſahen“, was als „fahren“ miſſgeleſen wird, „ſuchte“ ſtatt „fluchte“
etc. Aus dem Kontext ſind die teilweiſe nicht auseinanderzuhalten und
dann iſt man auf den winzigen Strich angewieſen, der ſ und f
unterſcheidet. Daher meine Frage: Fraktur wurde auf gute Lesbarkeit
ausgelegt – warum hat man die beiden Buchſtaben ſo extrem ähnlich
geſtaltet? Oder bin ich der einzige, der unfähig iſt, die zu trennen?
Wie ſehen hier die Anſätze für die frunge-Schriften aus; ſtrebt ihr eine
beſſere Unterſcheidbarkeit an?

• Fraktur heißt ja ſo, weil die Bögen gebrochen ſind. Wenn ich mir aber
die Großbuchſtaben (zumindeſt in der Kleiſt) anſehe, iſt das faſt das
Gegenteil. Es gibt faſt keine Brüche, dafür ſehr viele Schwünge, wo
urſprünglich keine waren (vgl. etwa das T). Nun frage ich mich, wo die
Form der Großbuchſtaben überhaupt herkommt. Kennt jemand gute Literatur,
die die Formgebung der Buchſtaben (auch die Herkunft des ſ) einigermaßen
nachvollziehbar darſtellt? Wenn ich zu viel Zeit hätte, würde ich mich
ja ins Handſchriftenarchiv ſetzen und das ſelbſt nachzuvollziehen
verſuchen, aber wer hat ſchon Zeit? …

Gruſs
Arno

¹ Ich bin mir immer noch nicht ſicher, ob das mit s und Apoſtroph ſo
richtig iſt? …

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