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Re: FSFe NE FSFde Verein


From: Frank Heckenbach
Subject: Re: FSFe NE FSFde Verein
Date: Mon, 11 Mar 2002 00:48:00 +0100

Bernhard Reiter schrieb:

> On Sat, Mar 09, 2002 at 03:21:49PM +0100, Thomas Templin wrote:
> > Samstag, 9. März 2002 13:33 Bernhard Reiter wrote: 
> 
> > Aber warum lasst Ihr Euch die Chance entgehen auf breiter Basis 
> > Mitglieder ein zu binden. 
> 
> Das ist eine Bezeichnungsfrage.
> Wir versuchen ehrlich zu sein und gleichzeitig die Strukturen
> traditionell offen für Mitarbeit zu lassen.
> 
> Mitglieder in Vereinen haben ein formales Stimmrecht.
> Ansonsten sind es Freiwillige.
> Die FSF in den USA hätte es nicht akzeptiert,
> wenn die Chance eine offizielle grosse FSF zu übernehmen groß ist,
> indem jeder Mitglied werden kann.
>
> > Aus meiner Erfahrung heraus sind sehr viele Linux Anwender bereit
> > die "Idee" auch finanziell zu unterstützen, allerdings auf die 
> > Frage warum sie das nicht tun kommen immer wieder Antworten wie, 
> > "Keine Adresse bekannt", "Was machen die mit meinem Geld", "Die 
> > grossen Firmen bezahlen doch schon". 
> 
> Viele Linux-Anwender wenden auch proprietäre Software an.
> Die Hauptarbeit der FSF(E) richtet sich nicht auf den einen
> Betriebsystemkern sonderen auf das GNU-Projekt und der Freiheit von
> Software insgesamt. Beispielsweise gibt es auch Freie BSD-Systeme 
> und den Hurd als Betriebssystemgrundlage.

Wenn ich Thomas richtig verstanden habe, meinte er Linux-Anweder
weder ausschließlich noch in dem Sinne, dass die FSF(E) Linux mehr
unterstützen sollte als andere freie Projekte, sondern einfach als
die (derzeit) größte Gruppe von Anwendern freier Software, unter
denen vermutlich auch viele gerne etwas beitragen möchten, vor allem
auch finanziell -- diejenigen, die durch Mitarbeit helfen wollen,
tun das vermutlich in den meisten Fällen schon, aber bei denen, die
das nicht wollen oder können (auch evtl. zeitlich) und "nur"
finanziell beitragen möchten, spielt oft auch die Bequemlichkeit
eine große Rolle. (Das ist nicht negativ gemeint.)

Natürlich kann man sich die Spendenadresse auf der Webseite suchen
und dann immer mal wieder einfach was überweisen, aber das ist doch
eher ungewöhnlich. Im Gegensatz dazu meldet man sich bei einem
Verein einmal an, bekommt dann vielleicht noch einen schönen
Mitgliedsausweis (der in der Praxis nicht viel Bedeutung hat, was
die meisten potenziellen Mitglieder auch kaum anders erwarten
würden), und bezahlt dann regelmäßig (per Dauerauftrag oder Einzug)
seine Beiträge.

Und wenn man "auch proprietäre Software an[wendet]", darf das
natürlich auch kein Hinderungsgrund sein. Es kann ja nicht das Ziel
sein, Unterstützung nur von denen anzunehmen, die sich von schon
voll und ganz der Sache verschrieben haben (diese dürften inzwischen
wohl eh alle hier o.ä. zu finden sein ;-) -- gerade so, als ob ein
Tierschutzverein nur nachgewiesene Vegetarier als Mitglieder
annimmt. Sie können ja durch die Mitgliedschaft gerade dazu
beitragen (wenn auch indirekt), freien Ersatz zu schaffen für die
proprietäre Software, die sie (noch) benutzen.

Um der Gefahr der Übernahme vorzubeugen, müsste der Verein doch
eigentlich nur formell separat von der FSFE sein (noch ein Verein
mehr ...), also eine Art Förderverein, der dann z.B. entscheiden
kann, mit seinen Beiträgen die FSFE zu unterstützen. Das Schlimmste,
was bei einer Übernahme passieren kann, wäre dann, dass die Mehrheit
entscheidet, das Geld anders zu verwenden. Dann können die
gutmeidenden Mitglieder einfach austreten (und einen neuen Verein
gründen), und der FSFE entsteht kein Schaden.

> > Ich glaube die FSFe-de hat hier einen grossen Vorteil, es setzt
> > sich für die "Idee" ein die dahinter steht (kommt dem messianischen 
> > Eifer vieler Linuxianer entgegen), die Aktionen um den Einsatz von 
> > Linux im Bundestag haben vielen den Bedarf für eine Lobby Arbeit 
> > auf dieser Ebene bewusst gemacht.
> 
> > Die Liste mit den Spenden an die FSFe ist dagegen ein recht 
> > entäuschendes Zeugnis für die Breitenwerbung.
> 
> Zugegeben da müssen wir besser werden.
> Vorschläge und Hilfe sind willkommen.

Ich hatte Thomas' Beitrag durchaus als Vorschlag verstanden. :-)
Es ist nicht gerade eine neue Erkenntnis, aber um viele Spenden zu
bekommen, braucht man entweder einige Groß- oder viele Kleinspender
(oder beides :-). Mit ersterem kenne ich mich nicht aus, aber das
klappt ja anscheinend (noch) nicht so gut, und letzteres läuft
hierzulande typischerweise eben über Vereinsmitgliedschaften ...

Frank

-- 
Frank Heckenbach, address@hidden
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